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Neues vom Biergasthof Riedberg

Riedberg Craftbier
01
Aug

(Un-) Nützliches Bier Wissen | Was ist Craftbier?

Was ist Craftbier?

Ein Versuch der Erklärung oder das Dilemma der Begrifflichkeiten.

Es gibt in vielen Ländern und Kontinenten eine klare Definition für den Begriff „Crafbrauerei“ bzw. „Craftbrewery“, welcher sich zumeist von der Größe also der Ausstoßmenge der Brauerei ableitet. Übrigens: in den USA, wo dieser Trend wohl zweifelsfrei begann, war ursprünglich der Begriff „Microbrauerei“ geläufiger …

Kollege, Freund und Certified Members of the Institute of Masters of Beer“ Reini Schenkermaier schreibt in seiner Master Thesis:

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Damals, als sie noch „Microbrewery“ hießen, war die Grenze des Jahresausstoßes bei 10.000 Barrel. Diese Marke wurde aber alsbald von bekannten Microbreweries überschritten, weshalb die Brewers Association sich auf folgende Definition einigte:

Für Amerika (USA) gilt daher:

Ein amerikanischer Craft-Brewer ist klein, unabhängig und traditionell

Aus Klein, was anfangs 2 Mio. Barrel bedeutete, wurde im Jahre 2014 6 Mio. Barrel (Anmerkung.: 9,5 Mio. hl – so groß wie der gesamt österreichische Biermarkt 2019!!!)

Unabhängig: Maximal 25 % Konzernanteil

Traditionell: Diese Vorgabe ist eher schwammig beschrieben, deshalb hier noch ein Zusatz von der Webseite der Brewers Association, der versucht, das Thema im Detail klarzustellen:

⦁ Craft brewers are small brewers
⦁ The hallmark of craft beer and craft brewers is innovation. Craft brewers interpret historic styles with unique twists and develop new styles that have no precedent
⦁ Craft beer is generally made with traditional ingredients like malted barley; interesting and sometimes non-traditional ingredients are often added for distinctiveness
⦁ Craft brewers tend to be very involved in their communities through philanthropy, product donations, volunteerism and sponsorship of events
⦁ Craft brewers have distinctive, individualistic approaches to connecting with their customers
⦁ Craft brewers maintain integrity by what they brew and their general independence, free from a substantial interest by a non-craft brewer
⦁ The majority of Americans live within 10 miles of a craft brewer

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In Kanada ist die Herangehensweise schon etwas differenzierter:

Es gibt je nach Bundesstaat unterschiedliche Größenordnungen der Brauereien (in Bezug auf Alkoholsteuer) und der damit verbundenen Größe einer Brauerei. Micro Brauerei, Nano Brauerei, Makro Brauerei und Kleinbrauerei findet man als Begriffe.

Den Versuch einer  Definition machte die Ontario Craft Brewers Association (mit Mitgliedern bis 400.000 hl) in Anlehnung an die US-Richtlinien:

Klein: die meisten Ontario-Brauereien sind klein und familiengeführt, die Gesamtproduktion darf 400.000 hl nicht überschreiten

Unabhängig:  lokale Eigentümer, und  nicht  wesentlich kontrolliert von  einer Brauerei, die den Vorgaben als  Ontario Craft  Brewer nicht entspricht

Traditionell: das  Versprechen, traditionelle und innovative Biere nur gemäß den Regeln und der Philosophie der Ontario Brewers  zu brauen

Diese Regeln lauten: Ontario Craft Brewers müssen ihre Brauerei-Standort in Ontario haben, nahe dem Markt, den sie bedienen. Die Brauereien stehen  dem interessierten Publikum, anderen Brauern und Bier-Enthusiasten offen.

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Wie verhält sich die Geschichte in Europa?

Ausgehend von Großbritannien und einer DER aufstrebenden Craftbreweries (Brewdog) wurde versucht, eine Begrifflichkeit für England beziehungsweise Europa zu diesem Thema zu finden. Natürlich nicht uneigennützig vom Brewdog Kapitän James Watt:

Eine solche (europäische Craft-) Brauerei ist:

Klein, mit einem Jahresausstoß weniger als 500.000 hl

Authentisch, braut alle Biere mit der originalen Extraktstärke, verwendet keinen Reis, Mais oder andere Ersatzstoffe um Kosten zu sparen

Ehrlich, alle Zutaten stehen auf dem Etikett, der Ort, wo das Bier gebraut wurde steht auf  den Etiketten, jedes Bier wird  in einer Craft-Brauerei erzeugt

Unabhängig, nicht mehr als 20% hält eine Brauerei, die selbst keine CraftBrauerei ist

Es wird hier also  spannend  bleiben, ob neben CAMRA (Campaign for real Ale – vergleichbar mit der BierIG in Österreich) auch die „Brewers of  Europe Association“ davon (von diesen Vorgaben) zu überzeugen ist.

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Was tut sich dazu in Australien?

In Australien hat die Craft Beer Industry Association (gegründet 2011) Folgende Aufnahmekriterien für Mitglieder: Max. 400.000 hl

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Ein Trend lässt sich erkennen: die Brauereien, welche sich als Craftbreweries bezeichnen wollen, sollen zumeist nicht mehr als 4-500.000 hl Bier pro Jahr absetzen. Lediglich Amerika macht hier eine Ausnahme mit 9,5 Millionen hl.

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Wie verhält es sich nun in Deutschland und Österreich?

Da das Reinheitsgebot ja eigentlich die Grundlage für eine Craftbrauerei sein muss, ist damit ja schon alles geregelt? In Österreich dagegen gilt ohnehin der viel strengere Codex Alimentarius Austriacus, Kapitel B13 …

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Nach diesem kurzen Ausflug über die ganze Welt der Craftbrauereien nun zurück zum Dilemma der Begrifflichkeit:

Sämtliche angegebenen Vorschriften/Empfehlungen beziehen sich immer auf die Brauerei und nie auf das hergestellte Bier. Deshalb ist ein Begriff Craftbier nicht klar definiert.

Wenn man vom ursprünglichen Begriff Mikrobrauerei ausgeht, könnte man eigentlich diese Biere auch „Microbier“ nennen … Ich unterstelle mal, dass es Konzerne gibt, welchen der Begriff Craftbier entgegen kommt und somit dieser als Marketing Zweck dient (so wie wohl auch das Reinheitsgebot – mehr dazu hier …).

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Bei meinen mehr als 50 wirtuellen Stammtischen habe ich das Thema bei unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und bei Gesprächspartnern, welche in unterschiedlichen Aufgabengebieten tätig sind, versucht zu eruieren:

Was für den Einen hieß, dass es sich um Biersstile abseits des so genannten Mainstreams handelt, war es für Jene, die dem Bierbrauen näher standen, immer wichtig, dass das Bier mit Herz und Leidenschaft gebraut wird und ein unverwechselbares Gesicht hat.

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Fazit: aufgrund der fehlenden Begrifflichkeit lässt sich keine klare Aussage tätigen “Was ist Craft Bier?“

Jens Reineke schreibt in seiner Master Thesis der Hochschule Weihenstephan: „Bei Craft-Bier handelt es sich grundsätzlich um nicht mainstreamfähige Bierspezialitäten, die ursprünglich dem Umfeld kleiner bzw. mittelständischer US-Brauereien entstammen und (historisch gesehen) eine Gegenbewegung zu einem stark konsolidierten Biermarkt darstellen.“

Ich würde sagen, das lassen wir mal so stehen?

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Bist Du der gleichen oder anderer Meinung? Diskutiere mit und schreibe uns einen Kommentar hier drunter. Wir freuen uns. Darauf ein Bier!

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