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Neues vom Biergasthof Riedberg

(c) Brauereiverband
31
Okt

Das war die Staatsmeisterschaft der Sommeliers für Bier!

Karl Zuser jun. gewährt Einblicke in den Ablauf einer derartigen Veranstaltung, eines derartigen Wettkampfes, aus ganz persönlicher Sicht.

Zuallererst möchte ich danke sagen zu Allen, welche für den Ablauf und die Durchführung mitverantwortlich zeichneten:

dem Verband der Brauereien, als Bildungsträger auch für die Ausbildung der Biersommeliers zuständig. Vertreten durch Annemarie Lautermüller und Vizepräsident Ewald Pöschko
dem Bund der Österreichischen Braumeister für die Oberaufsicht, vertreten durch Präsident DI Dr. Günther Seeleitner und Johannes Meister
dem BierKulturHaus für die Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung, allen voran Axel Kisbey und Jens Luckart
der Spezialitätenmanukatur Kaltenhausen für die zur Verfügungstellung der Räumlichkeiten und des kulinarischen Abschlusses
den Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreis der österreichischen (Diplom) Biersommeliers, welche sich Zeit genommen und ein Herz gefasst haben, um teilzunehmen

Samstag, 29. Oktober 2016, 9.30 Uhr. Ich fahre noch kurz mit dem Auto in die Waschanlage und tanke den „Boliden“ voll. Man will ja auch repräsentativ auftreten. Deshalb habe ich mich auch in die bereits traditionelle Lederhose „geschmissen“. 11.30 Uhr wäre das erklärte Ziel, um in Kaltenhausen zu sein. Mittagessen mit Gerhard Litzlbauer und Michael Leingartner im Braugasthof. Da ich aber schon um 11.15 Uhr ankam, konnte ich noch kurz bei organisatorischen „Schleppereien“ mithelfen. Es hieß, die flüssigen Teilnehmergeschenke von der Brauerei in den „Prüfungssaal“ zu bringen. Natürlich konnte ich mir dadurch keinen Vorteil verschaffen, falls das jemand annehmen sollte.

Als dann der letzte 6er Karton flüssiges Gold ankam, kam auch schon Litzi durch die Tür und wir begaben uns zu Tisch. „Alkoholfreies Bier, bitte“ war die gemeinsame Ansage. Man hatte ja noch was vor. Michael ließ noch etwas auf sich warten, daher erst mal 2 Brezerl bestellt. „Mit dem Essen wollen wir noch warten!“. Nach und nach kommen immer mehr bekannte Gesichter in den Braugasthof. Ein „Hallo“ und „Grüß Dich“ und „Ist hier noch frei?“ jagte das nächste. Braumeistersuppentopf hatten wir schlussendlich bestellt, am Abend steht ja noch ein Bierkulinarium an. Zwischenzeitlich sind wir auch von AF Bier auf Oktoberbier umgestiegen. Ist eben doch besser.

Um 13 Uhr geht’s dann endlich pünktlich los. In der Spezialitätenmanufaktur Kaltenhausen werden alle Teilnehmer begrüßt durch die honorigen Herren, der Ablauf erklärt und jeder der Teilnehmer erhält eine anonymisierte Nummer, damit es zu keiner Schiebung kommen kann. Meine Nummer war die 324 389. Die Zettel mit den Namen zur Nummer wurden in einer Flasche geworfen und diese vor den Augen aller verkorkt. Gerhard Litzlbauer wurde als Hüter der Flasche von allen gewählt und hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Flasche nicht aus den Augen zu lassen.

Teilnehmernummer

Meine Teilnehmernummer, sicher verwahrt in der Geldbörse

Um 13.30 Uhr geht’s dann aber wirklich los: im Rupertisaal wurde der Prüfungsraum eingerichtet. Als erste Aufgabe stand erkennen der Bierstile, also ein sensorischer Test, auf der Tagesordnung. 6 Biere waren bereits eingeschenkt und standen auf den nummerierten „Boards“. Dazu gab es einen vorausgefüllten Prüfungsbogen mit 12 möglichen Antworten (siehe Foto). Natürlich konnten auch Biere doppelt oder mehrfach vorkommen. Das machte die Situation nicht einfacher. Als erstes versuchte ich mal, anhand des Geruches eine Vorauswahl zu treffen. Diese Vorauswahl hat sich leider im Geschmack gar nicht bestätigt und ich musste die Reihung völlig neu vornehmen. Nach kurzer Zeit hatte ich aber das für mich richtige Ergebnis notiert und ich konnte relativ rasch den Bogen abgeben.

Österreichischen Bierstile

Erkennen von österreichischen Bierstilen – Prüfungsbogen

Neu war diesmal, es ist ja immerhin die 3. Staatsmeisterschaft an der ich teilnehme, dass die Ergebnisse im Pausenraum präsentiert wurden, sobald alle Teilnehmer sich in diesem einfanden. 5 von 6 Richtigen, das geht ja schon mal gut los. Einzig das Kristallweizen hatte ich aufgrund der Farbe falsch interpretiert. Möchte aber dazu anmerken, dass ich in meinem Leben noch nicht sehr oft diesen Bierstil getrunken habe!

Danach ging es an einen „Multiple Choice Test“. Themen und Inhalte waren Fragen zur Biergeschichte, Bierherstellung und zum österreichischen Biermarkt. Auszüge gefällig? Bitte sehr: Was sind Wrasen? Hat Vorarlberg oder das Burgenland mehr Braustätten? Was ist Sättigungsdruck? Wann wurde der Bügelverschluß erfunden? … um nur einige Beispiele zu nennen. Hätten Sie es gewusst? 😉 Selbst die Auswahlmöglichkeiten machen es meist nicht leichter, da mindestens eine Antwort, aber auch mehrere Antworten richtig sein können! Hier würde ich für mich behaupten, habe ich etwa 50 – 60 % richtig gehabt. Eine Auswertung mit den eigenen Testergebnissen kommt uns ja noch zu.

Nach kurzer Pause, wo wir uns schon mal den hauseigenen Spezialitäten Kaltenhausens in Form eines Kellerbiers widmeten, ging es mit der Prüfung weiter. Diesmal waren die sogenannten „Off Flavours“ oder Bierfehler an der Reihe. Es galt zu erkennen, welche, in diesem Fall künstliche, Fehler in das Bier „eingebaut“ wurden. Leider bin ich in diesem Thema nicht sehr stark, daher rechnete ich mir auch keine großen Chancen aus. Das hat sich auch bei der Auflösung der Ergebnisse sofort bestätigt. Nur 2 von 6 Richtigen, eines dafür beinahe, aber mit lauter Verzweiflung habe ich mich dann doch noch umentschieden und das falsche eingetragen. Schicksal, wie bist du Hart.

Bierfehler

Off Flavours – Bierfehler – Prüfungsbogen

Angespornt durch diesen „Erfolg“ motivierten wir uns zum Pale Ale 1475 der hauseigenen Braumanufaktur, um genügend Inspiration für die nun kommende Prüfung zum Thema Bierkulinarik, Food (Beer-) Pairing und Bierstile, alles ganz theoretisch und wieder mit mehreren (auch möglichen!) Auswahlmöglichkeiten. Auch hier einige Beispiele dazu: Welche Biersorte eignet sich besonders gut als Aperitif? Warum? Was versteckt sich hinter dem Bierstil California Common? Ist die Speise sehr salzig, bieten sich folgende Bierstile an? Und wieder die Frage: Hätten Sie es gewusst? Ich gehe mal davon aus, dass ich hier etwa 60 – 70 % (hoffentlich?) richtig hatte, da es sich teilweise um ein Spezialgebiet von mir handelt.

Aber auch hier waren einige Ergebnisse wieder eher ernüchternd. Was soll’s? Es ist ja noch genügend Kaltenhausener Bier vorrätig. Das Witbier lächelt mich an, doch das kenne ich schon. Wird’s wohl ein Original vom Fass. Darauf ein Bier! Die Zeit schreitet rasch voran und wir haben noch einen letzten Test, eine letzte Prüfung vor dem Finale auf dem „Stundenplan“. Wieder eine sensorische Aufgabe. Diesmal gilt es internationale Bierstile zu erkennen. Wieder versuche ich, eine Vorauswahl anhand des Geruches zu treffen. Diesmal hat mir die „Nase“ zumindest 2 Treffer beschert, was man vom Gaumen nicht behaupten kann. Ein Bierstil hat so extrem nach Koreander gerochen und geschmeckt, dass ich ganz verzweifelt das Witbier gesucht hatte, leider vergebens. Dann dachte ich an das Tripel Karmelit und habe mich dafür entschieden. Das Biere de Garde, welches doppelt, also zwei mal vorkam, kannte ich zwar, will sagen, hatte ich schon mal getrunken, habe es aber nicht wieder erkannt. Auch viel mir nicht auf, dass es in 2 Gläsern gereicht wurde. Daran war wohl das Pausenbier schuld?

Internationale Bierstile

Erkennen von internationalen Bierstilen – Prüfungsbogen

Mit diesem „mäßigen“ Erfolg rechnete ich mir keine Chancen fürs Finale aus. Aber soweit sind wir ja noch gar nicht. Da die Auswertung der Ergebnisse einige Zeit in Anspruch nehmen würde, organisierte man eine Führung durch die Brauerei und das Fassbindereimuseum. Sehr interessant, wie wir feststellen konnten. Werkzeuge und Maschinen aus einer Zeit, wo „craft“, also Handwerk noch groß geschrieben wurde! Besonders gefreut hat es mich, dass auch ein Bierfass der Heimatbrauerei ausgestellt war. Zu guter Letzt hat die Firma Müller Glas noch Ihre Craftbiergläser von Spiegelau präsentiert.

GB Ried Fass

Fass der Genossenschaftsbrauerei Ried

Müller Glas

Gläser und Flaschen der Müller Glas GmbH

Endlich werden die Ergebnisse präsentiert. Natürlich waren lediglich die Nummern als Grundlage für die Auswertung genommen worden. Überraschend war auch, zumindest für mich, dass heuer wieder 10 Teilnehmerplätze für Österreich reserviert waren. Somit erweiterte sich die Chance. Noch überraschender war, dass die Nummer 324 389 (meine Nummer) als erstes aufgerufen für die Plätze 6 – 10 und somit qualifiziert für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Team für Österreich. Weiters waren noch Marion Weinberger, Gerhard Litzlbauer, Christian Harringer und Philipp Geiger. Die Spannung erreichte aber den Höhepunkt, als die Nummern der Finalisten aufgerufen wurden. Der erste war David Raidl, gefolgt vom (ehemals) amtierende Staatsmeister Clemens Kainradl, sogleich Felix Schiffner, welcher auch im Vorjahr schon im Finale war, Michael Leingartner und Julian, dessen Nachname ich leider nicht mehr weiß (Nachtrag, 02. 11. 16: Nachname = Selinger – Julian hat mich kontaktiert!), obwohl er bei mir in der Biersommelierausbildung (3 Wochen vorher!) war.

Das Finale lief dann wie der Weltmeisterschaft ab. Jeder Teilnehmer konnte aus 3 Bieren, welche von der Jury bzw. den Zuschauern vorausgewählt wurden, sein „Lieblingsbier“ auswählen um dieses dann der Jury und den Zuschauern zu präsentieren. Die Reihenfolge des Präsentierens war jene des Aufrufens der Finalisten – siehe oben. Überzeugend waren dabei Clemens, Felix und Michael, wobei Clemens am Sachlichsten war und Michael am Überzeugensten. Dies hatte auch die Jury so gesehen und Michael ganz knapp vor Clemens zum Staatsmeister gekürt. Eine herzliche Gratulation von meiner Seite!! Darauf ein Bier!

So sehen Sieger aus!

Michael Leingartner, Staatsmeister und Kurskollege aus dem legendären Kurs Nr. 26 sowie meine Wenigkeit

Abschließend möchte ich noch meine Freude darüber ausdrücken, dass insgesamt 6 Oberösterreicher (und einer Wahloberösterreicherin) den Einzug in das Team zur Weltmeisterschaft geschafft haben und die Mission „Wir holen den Titel heim nach Österreich!“ würdig vorantreiben um die Vision Wirklichkeit werden zu lassen! Darauf mal ein großes Bier!

Team Oberösterreichz

Team OÖ: Felix Schiffner, Gerhard Litzlbauer, Staatsmeister Michael Leingartner, Marion Weinberger, Karl Zuser jun. Christian Harringer, Julian

Presseinformationen zur Weltmeisterschaft findet man hier: https://www.doemens.org/fileadmin/user_upload/pdfDownload/Doemens_WMSB_Pressekit_2017.pdf

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